Ökologische Altersvorsorge

Private Altersvorsorge ist angesichts des demografischen Wandels und der erkennbaren Leistungsgrenzen der gesetzlichen Rentenversicherung wichtiger denn je. Sie bedeutet systematischen Kapitalaufbau über einen längeren Zeitraum.

Die Funktionsweise der Öko-Altersvorsorge

 Die Funktionsweise der Öko-Altersvorsorge

Der so gebildete Kapitalstock kann dann dazu genutzt werden, um die Rente im Alter aufzustocken. Ökologische Altersvorsorge ist dann gegeben, wenn Kapitalaufbau und -verzehr unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit erfolgen. Dabei geht es nicht nur um rein umweltorientierte Investments, sondern auch um ethische Kapitalanlagen. Ökologische Altersvorsorge unterscheidet sich von der Vorgehensweise her grundsätzlich nicht von anderen Formen der Vorsorge. Bei der Investment-Auswahl fließen nur zusätzliche Kriterien in Anlageentscheidungen ein, die sonst nicht berücksichtigt werden. Das schränkt die mögliche Produktpalette ein. Denn obwohl nachhaltige Investments inzwischen größere Verbreitung gefunden haben, bilden sie immer noch eine Nische am Kapitalmarkt.

Die Grüne Altersvorsorge – Eine Produktübersicht

Anlageart Erträge prog. Laufzeitende Auszahlungen Ausschüttungen ab Euro Agio
Photovoltaik-Festzins Deutschland  8 % p. a. 12 Monate vierteljährlich 108 % gesamt 5.000,- 0 %
Mischfonds-Global 5 9,8 % p. a. 5 Jahre monatlich 178 % gesamt 2.500,- 5 %
Cleantech-Fonds 9 15 % p. a. 9 Jahre monatlich 325 % gesamt 15.000,- 5 %

Holzinvestment in Deutschland Holzbestand von Dt. Versicherung gegen div. Schäden abgesichert

9,5 % p. a. 10 Jahre Laufzeitende 247 % gesamt 10.000,- 0 %

Solaranlage kaufen Auf fremdem Dach incl. 100 % Steuerersparnis

8 % p. a. + Steuerbonus Flexibel 1-40 Jahre monatlich bis zu 580 % (40 Jahre) 2.500,- 0 %

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Ökologische Altersvorsorge – sicher und nachhaltig

Es ist dabei nicht ganz einfach festzustellen, was denn eine ökologische oder nachhaltige Anlage überhaupt ist. Denn eine allgemeinverbindliche Definition hierfür gibt es nicht. Viele grüne Anlageprodukte, zum Beispiel Fonds, legen den Nachhaltigkeitsbegriff nach dem Ausschlussprinzip fest. Sie schließen in ihrer Anlagepolitik Investments aus, die gegen bestimmte Öko-, Nachhaltigkeits- oder Ethik-Grundsätze verstoßen. So wird bewusst nicht in Rüstung, Kernenergie, Unternehmen mit Kinderarbeit oder Verletzung von Sozial-Standards investiert. Eine solche Negativ-Definition lässt dem Fondsmanagement Spielräume für seine übrigen Anlagen. Das kann im Hinblick auf die notwendige Risikostreuung und Renditeaussichten vorteilhaft sein. Positiv-Definitionen finden sich vor allem im Zusammenhang mit geschlossenen Investmentfonds und anderen projektorientierten Umwelt-Anlagen. Hier wird das Geld gezielt in bestimmte grüne Projekte, zum Beispiel erneuerbare Energien, angelegt. Solche Fonds und Investments sind typisch für die Finanzierung von WindkraftanlagenSolarparks oder Einrichtungen zur Bioenergieerzeugung. Hier weiß der Anleger genau, wie er nachhaltig investiert. Bei Investments nach dem Ausschlussprinzip ist dagegen nur die Öko- oder Ethik-Unschädlichkeit entsprechend der Ausschluss-Definition garantiert.

Grüne Altersvorsorge im Überblick

Betrachtet man das Spektrum nachhaltiger Geldanlagen, gibt es im wesentlichen folgende Möglichkeiten:

grüne Rentenversicherungen,

  • ethisch-ökologische Investmentfonds und Fondssparpläne,
  • geschlossene Fonds für nachhaltige Projekte
  • Einlagen bei nachhaltigen und ethischen Kreditinstituten
  • Direktanlagen bei im Umweltbereich tätigen Emittenten

Ein wichtiger Aspekt im Zusammenhang mit der Altersvorsorge ist die staatliche Vorsorge-Förderung im Rahmen der sogenannten Riester- oder Rürup-Rente. Sie kann unter bestimmten Bedingungen auch für nachhaltige Investment-Produkte genutzt werden.

Grüne Rentenversicherungen

Grüne Rentenversicherungen

Eine private Rentenversicherung bietet dem Versicherten gegen eine Einmalzahlung oder regelmäßig angespartes Kapital eine lebenslange oder zeitlich festgelegte Rente. Ggf. kann bei der Versicherung auch zusätzlicher Hinterbliebenenschutz – ähnlich wie bei einer Kapitallebensversicherung – vereinbart werden. Öko-Rentenversicherungen sind üblicherweise fondsgebunden. Das heißt, das für die Rentenzahlung gebildete oder eingesetzte Kapital besteht aus Investmentfonds, die auf der Basis von Nachhaltigkeits-Kriterien investieren. Anleger können dabei üblicherweise selbst entscheiden, welche Produkte sie dafür einsetzen wollen. Es hängt daher entscheidend von der grünen Produktpalette des jeweiligen Anbieters ab, welche Auswahl für die Versicherung zur Verfügung steht und ob auch die Mischung unterschiedlicher Anlageklassen möglich ist.

Nachhaltige Investmentfonds

Ethisch-ökologische Investmentfonds hat inzwischen fast jede größere Fondsgesellschaft im Angebot. Jeder Anbieter definiert dabei – wie zuvor beschrieben – seine eigenen Investment-Kriterien. Anleger, die bestimmte Vorstellungen vom Öko-Investment haben, sollten daher vorher prüfen, ob die jeweilige Anlagepolitik tatsächlich mit ihren Überzeugungen übereinstimmt. Die Mehrzahl der ethisch-ökologischen Fondsprodukte investiert in Aktien, es gibt neben Aktienfonds auch etliche Rentenfonds, daneben einige Misch- und Dachfonds. Vereinzelt sind auch grüne ETF’s im Angebot, die auf bestimmte Nachhaltigkeits-Indizes Bezug nehmen. Das Potential zur Risikodiversifikation durch Investments in unterschiedlichen Anlageklassen ist begrenzter, als wenn die gesamte Fondspalette zur Verfügung steht. Ausschließlich ökologisch orientierte Anleger müssen daher tendenziell ein höheres Risiko in Kauf nehmen als nicht so fokussierte Anleger. Systematischer Kapitalaufbau und regelmäßige Auszahlung im Rahmen von Fondsspar- und -auszahlplänen sind auch bei grünen Fondsprodukten möglich.

Förderung – auch für Öko-Geldanlagen

Für die Riester-Förderung oder Rürup-Förderung müssen Vorsorgeprodukte bestimmte Ausgestaltungskriterien erfüllen. Außerdem müssen sie zertifiziert sein. Bei der Riester-Förderung werden Banksparpläne, Fondssparpläne und Rentenversicherungen (fonds- und nicht fondsgebunden) begünstigt. Sie ist vor allem für Arbeitnehmer und Beamte gedacht und funktioniert über Zulagen und steuerlichen Sonderausgabenabzug. Die Rürup-Förderung (auch Basis-Rente) richtet sich dagegen vor allem an Selbständige und basiert auf dem Sonderausgabenabzug sowie einer differenzierten steuerlichen Behandlung in der Anspar- und Auszahlungsphase. Es werden auch ethisch-ökologische Produkte angeboten, die diese Förderkriterien erfüllen. Sie stellen allerdings nur einen kleinen Ausschnitt der verfügbaren nachhaltigen Investments dar. Wer die Förderung nutzen will, ist daher zwangsläufig bei der Auswahl stark eingeschränkt.

Projektbezogen – geschlossene Fonds

Projektbezogen – geschlossene Fonds

Es gibt viele geschlossene Fonds, die gezielt in Umweltprojekte und erneuerbare Energien investieren. Im Unterschied zu offenen Fondsprodukten – zum Beispiel Aktienfonds – ist bei ihnen der Zugang zeitlich beschränkt, Investoren werden hier de facto zum Mitunternehmer bei dem jeweiligen Projekt – mit allen unternehmerischen Chancen und Risiken. Der Einstieg ist meist erst ab größeren Summen möglich, ein vorzeitiger Ausstieg ist schwierig. Der Erfolg hängt vom jeweiligen Projekt ab, Risikostreuung wie bei offenen Investmentfonds gibt es nicht. Als Vorsorgeinstrument eignen sich solche Produkte nur für vermögendere Investoren, die über entsprechendes Kapital verfügen und größere Verluste verkraften können. Auf jeden Fall sollte vor einem Engagement immer das jeweilige unternehmer-ische Konzept genau geprüft werden – denn Öko-Investment alleine ist noch keine Erfolgsgarantie.

Einlagen bei nachhaltigen Banken

In Deutschland sind nachhaltig ausgerichtete Kreditinstitute bisher eine Ausnahme. Dennoch gibt es eine gute Handvoll von ihnen. Solche Banken verfolgen ein ethisch ausgerichtete und umwelt-orientierte Geschäftspolitik. Sie bieten Privatkunden bankübliche Formen der verzinslichen Geldanlage wie Tagesgeld, Festgeld, Spareinlagen, Sparpläne oder Sparbriefe. Bei manchen Produkten oder Angeboten fördert der Anleger durch teilweisen Zinsverzicht bestimmte Vorhaben, zwingend ist das aber nicht. Auch solche Anlageformen können der ökologischen Altersvorsorge dienen. Sie sind sogar besonders sicher, da sie dem gesetzlichen Einlagenschutz unterliegen.

Riskant – direkte Unternehmensfinanzierung

Darüber hinaus versuchen inzwischen eine Reihe von Unternehmen, die auf Umwelt als Geschäftsmodell setzen, sich ohne Einschaltung von Banken oder Börse direkt bei Anlegern zu finanzieren. Dies erfolgt zum Beispiel über die Ausgabe von Genussrechten oder Anleihen, teilweise mit überdurchschnittlichen Renditeversprechen. Bei einer solchen Geldanlage besteht grundsätzlich ein Emittentenrisiko – es ist, wie einige Beispiele aus jüngerer Vergangenheit zeigen, nicht nur theoretisch. Eine per se sicherheitsorientierte Altersvorsorge sollte nicht auf solche Instrumente als tragende Säule setzen. Als Beimischung können sie interessant sein, fundierte Vorab-Information ist unerlässlich.

Finanzberatung hilft

Dieser kurze Überblick zeigt. Die grüne Altersvorsorge bietet vielfältige Möglichkeiten. Wer nicht in Rüstung, Kernenergie, Kinderarbeit und ähnliches investieren will, hat eine breite Produktpalette zur Verfügung, auch wenn es sich nur um einen kleinen Ausschnitt des Kapitalmarktes handelt. Beratung ist zu empfehlen, um das passende Portfolio für eine Altersvorsorge zusammenzustellen, die auf Nachhaltigkeit achtet sowie sozial und ethisch vertretbar ist.

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